Brandschutzerziehung

Die jüngsten Einwohner sind schon lange bei uns zu Gast im Feuerwehrhaus. Mit Kindergärten und Schulen verbindet uns schon viele Jahre ein gutes Miteinander.

Feuer ist faszinierend – flackert im Ofen oder Lagerfeuer.

Feuer ist allgegenwärtig – Streichhölzer, Feuerzeug und Kerzen.

Jedoch ist Feuer aber auch verzehrend und zerstörend.

Der Besuch bei der Feuerwehr, Fahrzeuge besichtigen und den Geschichten der Erzähler zuhören, waren die Anfänge. Doch dies hat sich im Laufe der letzten 25 Jahre stark gewandelt. Brandschutzerziehung und -aufklärung haben heute in der Aufgabenstellung der Feuerwehren einen sehr großen Stellenwert.

Im Bereich der Kindergärten wurde Ende der 80er-Jahre im Enzkreis ein Konzept aufgestellt, das drei Bereiche mit in diese Aufgabe eingebindet. Mit den Erzieherinnen wird das Konzept der Ausbildung erörtert und Maßnahmen im Vorfeld abgesprochen.

Einen weiteren wichtigen Teil der Maßnahme bilden die Elterninformationsabende, um die Eltern auch über das, was mit ihren Kindern spielerisch getan werden soll, zu informieren und sie mit einzubinden.

Das Wichtigste waren und sind aber heute noch die Kinder. Gutes oder böses Feuer wird mit Bildern und Unterlagen erklärt. Es wird erlernt, wie man richtig ein Streichholz anzündet und wie man es ablegt, vor allem wohin. Die Feuerraupe der Kinder zum gemeinsamen Verlassen des Raumes wird geprobt, um den Weg zum Sammelpunkt für alle zu sichern. Ein großes „Hallo“ herrscht bei allen Beteiligten der Realübungen, wenn die Kinder die Feuerwehrleute schon alle vom Sammelpunkt aus begrüßen und alle Räume evakuiert sind. Das Verwandeln der Erzieher/innen in eine Feuerwehrmann/frau wird von den Kindern mit großen Augen verfolgt und ein Leuchten erscheint in ihren Augen, wenn sie in die Uniformen schlüpfen dürfen. Notrufe werden vorgestellt und geübt, auch schon mal über die 112, wenn sich Kinder trauen, oder mit dem Feuerwehrangehörigen aus dem Nebenzimmer. Das Thema Rauch und dessen Gefahren werden behandelt. Der wichtigste Tag im Rahmen der Feuerwehr im Kindergarten ist aber, wenn die Kinder Gerät und Autos ausprobieren dürfen. Schnell wird „Wasser marsch“ gegeben und die Autos in Besitz genommen. Eine Fahrt in luftige Höhen mit der Drehleiter wird zum Erlebnis.

Auch im Unterricht der 4. Klassen ist die Feuerwehr seit Jahren an unserer Heynlinschule gerne gesehen und bereichert den Schulalltag. Mit Versuchen im Bereich „Brennen und Löschen“ wird den Jugendlichen die Gratwanderung zwischen einem beherrschbaren Feuer und einem unkontrollierten Feuer näher gebracht. Wie verhalten sich Stoffe im Brandversuch, ob flüssig, fest oder gasförmig.
Diese Versuche hinterlassen bei den Jugendlichen immer wieder bleibende Eindrücke, die lange noch Gesprächsstoff sind. Die Versuche und Verhaltensmaßnahmen bilden den theoretischen Teil. Der praktische Teil auf dem Schulhof mit Feuerwehr zum Anfassen folgt. Einige dieser Jugendlichen werden die Feuerwehrleute von Morgen sein und beginnen gerade in der Schulzeit auch ihre Ausbildung für ein Ehrenamt, was nicht hoch genug bewertet werden kann.

Weitere Schwerpunkte werden im Realschulbereich seit 2008 im Rahmen der Ganztagsbetreuung gelegt. Fünf Nachmittage werden die Realschüler unter der Leitthema „Feuer – Entstehung und Wandel im Laufe der Zeit“ betreut und unterwiesen.

Informationsinhalte sind:
– Wie entsteht Feuer?
– Brennen und Löschen,
– Wasser als Löschmittel und wo kommt es her,
– Vorbeugender Brandschutz,
– Praktischer Umgang mit den Gerätschaften der Feuerwehr.

Diese Ausbildung wird von einigen Firmen aus Königsbach-Stein unterstützt. Hierfür auf diesem Wege unseren großen Dank.

Aus vielen Gesprächen mit den Beteiligten und mit der Gemeindeverwaltung Königsbach-Stein haben wir eine Aktion gestartet und die Bediensteten der Gemeinde im Umgang mit dem Feuerlöscher in theoretischer und praktischer Weise geschult. Diese Erfahrung, die sicherlich auch für jeden im privaten Bereich nützlich ist, fand sehr großen Anklang.

An den verkaufsoffenen Sonntagen nutzen wir die Chance, die Bevölkerung und Gäste von Königsbach-Stein über Themen rund um den Rauch zu informieren.

Wir als Feuerwehr vor Ort empfehlen schon viele Jahre Rauchmelder. Lange hat eine Regelung auf sich warten lassen, seit dem Juli 2013 gibt es auch in Baden-Württemberg eine gesetzliche Regelung. Neue Gebäude müssen seit diesem Datum mit Rauchmeldern ausgerüstet werden, für bestehende Gebäude gilt noch eine entsprechende Übergangsregelung bis zum 31.12.2014.

Alle unsere Aktionen in den vorgenannten Bereichen zielen darauf ab, Schäden an Personen und Sachwerten zu verhindern oder zu reduzieren. Viele Kinder und Jugendliche haben sich als Multiplikatoren in ihren Familien bewährt und für so manche familiäre Diskussion und Verhaltensänderung gesorgt. Nicht zu vergessen, rufen Sie trotz erfolgreichen Löschversuchen bei einem noch so kleinen Brand ihre Feuerwehr zur Nachschau. Oftmals steckt der Funke noch im Detail.

An dieser Stelle Danke ich allen meinen Mitstreitern, für Ihre Zeit und ihr Engagement in diesem Bereich. Denn ohne sie, wäre eine solche umfangreiche Brandschutzerziehung und -aufklärung nicht denkbar und durchführbar.

Wenn Sie Hilfe benötigen:
112 – die Hotline für schnelle Hilfe!
An 365 Tagen, 24 Stunden sind wir für Sie da !

Christian Hannemann
Team Brandschutzerziehung und -aufklärung

Kontakt: info@ffw.koenigsbach-stein.de