Thorsten Krause entlastet als Gerätewart künftig die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr.
Als die Stelle ausgeschrieben wurde, hat sich Thorsten Krause sofort darauf beworben: Seit Anfang des Monats ist er der erste hauptamtliche Gerätewart der Freiwilligen Feuerwehr in Königsbach-Stein. In erster Linie kümmert er sich um die Unterhaltung und um die Pflege der Geräte. Auch kleinere Reparaturen im Inneren der beiden Feuerwehrhäuser in Königsbach und in Stein kann er künftig vornehmen. Dadurch müssen deutlich weniger Arbeiten an externe Dienstleister vergeben werden. Man freue sich sehr, dass Krause mit seiner Arbeit die Ehrenamtlichen in Zukunft entlasten werde, sagt Kommandant Andreas Groß und verweist auf die zunehmenden Herausforderungen, denen sich auch die Freiwilligen Feuerwehren stellen müssen: Hinter den Gerätschaften stecke immer mehr und immer kompliziertere Technik, sagt Groß: Auch die Verwaltungsaufgaben hätten sich in den vergangenen Jahren deutlich vermehrt. „Das kann nicht mehr alles im Ehrenamt geleistet werden.“ Um den zunehmenden Verwaltungsaufwand bewältigen zu können, gibt es im Rathaus der Gemeinde schon seit gut drei Jahren eine hauptamtliche Feuerwehrsachbearbeiterin.

Auch der Vorschlag für den hauptamtlichen Gerätewart wurde schon vor einigen Jahren gemacht – nämlich 2014 von den damaligen Kommandanten Hans Groß und Christian Hannemann. Als 2016 der Feuerwehrbedarfsplan fortgeschrieben wurde, hat man den Gerätewart darin aufgenommen. Im Dezember vorigen Jahres fasste der Gemeinderat einhellig zahlreiche Beschlüsse zum Feuerwehrwesen in Königsbach-Stein und gab dabei auch grünes Licht für den hauptamtlichen Gerätewart. Bisher hatte es neun Stellen für ehrenamtliche Gerätewarte gegeben, von denen zuletzt allerdings nicht mehr alle besetzt waren. Der Übergang soll nun Schritt für Schritt erfolgen. Die ehrenamtlichen Gerätewarte werden Krause noch bis Januar in die Abläufe einführen und ihn auch danach unterstützen, etwa bei Krankheit, als Urlaubsvertretung oder bei Arbeiten, für die mehrere Personen nötig sind. Krause kennt die Truppe gut, denn er ist selbst schon seit fast 30 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Königsbach-Stein aktiv. In den 1990er-Jahren war Krause schon einmal Gerätewart – damals noch ehrenamtlich. Vor rund 20 Jahren absolvierte der gelernte Landmaschinenmechaniker einen Lehrgang zum Gerätewart an der Landesfeuerwehrschule. Krause kümmert sich bei der Königsbach-Steiner Wehr nicht nur um die Unterhaltung der Geräte, sondern rückt auch bei Einsätzen mit aus, wo er als Gruppenführer und Maschinist vielfältige Aufgaben übernehmen kann.

„Ich freue mich, dass wir die Stelle mit einem qualifizierten Feuerwehrmann aus den eigenen Reihen besetzen konnten“, sagt Bürgermeister Heiko Genthner: „Es ist wichtig, sich darauf verlassen zu können, dass im Einsatz alles funktioniert.“ Weil durch Krauses Arbeit die Belastung für die Ehrenamtlichen abnehme, könnten sie sich an anderer Stelle mehr einbringen, sagt Kommandant Andreas Groß und denkt dabei auch an die Jugendfeuerwehr. Die will man in Zukunft stärken, denn 99 Prozent der Aktiven gehen aus ihr hervor. Auch personell stehen bei der Feuerwehr in Königsbach-Stein Neuerungen an. Eigentlich hätten bei der Hauptversammlung Anfang April neben dem Ausschuss auch der Kommandant und seine beiden Stellvertreter gewählt werden sollen, aber die Corona-Krise machte einen Strich durch die Rechnung. Im Herbst will man die Wahl nachholen, bei der es laut Groß definitiv zwei neue stellvertretende Kommandanten geben werde. – Nico Roller